„Aktualisierte DGE-Qualitätsstandards und Kriterien für ein veganes Angebot in JOB & FIT“
Bild: ©DGE e.V.
11. WissensSchnittchen zu den DGE-Qualitätsstandards
Zum digitalen Austauschformat „WissensSchnittchen“ rund um die Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards, das am 14. November von 14.30 bis 16.00 Uhr stattfindet, möchten die DGE Sie herzlich einladen. Das Projektteam freut sich, Ihnen die wesentlichen aktualisierten Inhalte der fünf DGE-Qualitätsstandards gemeinsam mit ausgewiesenen Expertinnen vorstellen zu dürfen. Wir begrüßen zu diesem Termin Frau Dr. Christina Rempe, Frau Prof. Ulrike Arens-Azevêdo sowie Dr. Margit Richter, die wissenschaftliche Hintergründe zu einzelnen Themen praxisnah vorstellen und erläutern.
Die Aktualisierung im Überblick
Aktuelle Ergebnisse in der Nachhaltigkeitsforschung ebenso wie Neuerungen im rechtlichen Bereich gaben Anlass für eine Aktualisierung der DGE-Qualitätsstandards. Der „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Betrieben, Behörden und Hochschulen“ adressiert als Neuauflage die Behörden und Hochschulen stärker als zuvor. Zudem bietet er als bisher einziger DGE-Qualitätsstandard Informationen und Kriterien für ein veganes Verpflegungsangebot. Anders als die Empfehlungen für eine ausgewogene Misch- bzw. ovo-lacto-vegetarische Kost, ist die vegane Kost nicht als Empfehlung für ein optimales Angebot, sondern als Grundlage für die Gestaltung eines bestmöglichen Angebotes zu sehen, das den Tischgästen mehr Wahlfreiheit bieten kann. Welche Änderungen wir vorgenommen haben, welche Gründe es dafür gab und welche Relevanz die Änderungen für die Praxis haben, stellen wir Ihnen im Rahmen der Veranstaltung themenbezogen vor. Gerne laden wir Sie dazu ein, sich bereits vorab über die Änderungen zu informieren, die Sie auf den jeweiligen Projektinternetseiten in der Rubrik Service/Aktuelles mit dem Datum vom 25.10. finden, z. B. hier https://www.station-ernaehrung.de/aktuelles/aktuelles/meldung/page?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1594&cHash=2df93bd0c66c773febc7682cebf39900
Austausch zu Ihren Fragen
Nutzen Sie die Gelegenheit, all Ihre Fragen rund um die Aktualisierung der DGE-Qualitätsstandards einzubringen und damit zu einer anregenden Diskussion und einem lebendigen Erfahrungsaustausch beizutragen. Wir möchten Ihnen als Praktiker*innen die Möglichkeit bieten, voneinander zu profitieren und sich gegenseitig zu unterstützen.
Hier können Sie sich zur aktuellen Veranstaltung anmelden:
https://zoom.us/meeting/register/tJwsceGrrTIsHdTxJj4l8GsMKKP6OJfPPXsp
Die Veranstaltung findet monatlich statt, die weiteren Termine veröffentlichen wir kurzfristig in der Rubrik AKTUELLES bzw. SERVICE der fünf Lebenswelt-Internetseiten der drei DGE-Projekte IN FORM in der Gemeinschaftsverpflegung. Jeweils im Reiter Aktuelles finden Sie unsere Ankündigung zu dem Termin:
https://www.fitkid-aktion.de/aktuelles/aktuelles; https://www.schuleplusessen.de/service/aktuelles;
https://www.jobundfit.de/service/aktuelles;
https://www.station-ernaehrung.de/aktuelles/aktuelles;
https://www.fitimalter-dge.de/service/aktuelles
Die Teilnehmerzahl dieser Veranstaltung ist auf 500 Personen begrenzt. Nach einer kurzen Registrierung erhalten die Teilnehmenden einen personalisierten Zugangslink. Sollten Sie den Termin nicht wahrnehmen können, nutzen Sie bitte die Gelegenheit und stornieren Sie die Anmeldung, damit weitere Interessent*innen auch kurzfristig die Möglichkeit haben, dabei zu sein.
Bei Fragen melden Sie sich gerne bei Frau Elke Thieme (E-Mail: thieme@dge.de; Telefon: 0228 3776 873).
Nachbericht der 9. Veranstaltung
„Start Low“ – von Beginn an gut essen
Rund 60 Zuhörer*innen versammelten sich am Dienstag den 17.10.2023 online, um an der zehnten Veranstaltung des digitalen Austausch-Formates „WissensSchnittchen“ teilzunehmen.
An diesem Tag drehte sich alles um das dreijährige Projekt Start Low (Start Low | DGE), das von der DGE in Kooperation mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen sowie der Pro Care Management GmbH durchgeführt und Ende dieses Jahres abgeschlossen wird. Das Projekt zielt darauf ab, im Bereich der Kita-Verpflegung Maßnahmen zur Reduktion von Zucker und Salz sowie zur Reduktion und Optimierung von Fett zu entwickeln, bereitzustellen und deren Wirksamkeit zu überprüfen. Der Referent Jan Engelskirchen konnte als Projektbeteiligter nicht nur die konkreten Forschungsergebnisse vorstellen, sondern auch spannende Einblicke in den Ablauf der einzelnen Projektstufen geben.
Die Bedeutung des Projektes steckt schon im Namen „Start Low“. Denn besonders die Ernährung im frühen Kindesalter wirkt sich prägend auf das Essverhalten im Erwachsenenalter aus. Eine ausgewogene Ernährung ist daher von besonderer Bedeutung und sollte auch in der Kita-Verpflegung geboten werden. Im Rahmen des Projektes zeigte sich, dass die Optimierung der Kitaverpflegung eine multidisziplinäre Aufgabe darstellt. Die Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteuren wie den Caterern, dem Kitapersonal, den Eltern, der Politik, der Industrie und dem Handel ist hierbei gefragt.
Dass eine Umgestaltung der Kitaverpflegung tatsächlich sinnvoll ist, zeigte sich auch bei der Überprüfung der Akzeptanz nährstoffoptimierter Speisen bei Kindern. Die Nudeln einer Gemüsebolognese wurden beispielsweise ganz ohne Salz gekocht und der Zucker im Vanillepudding um 40 % reduziert. Bemerkenswerterweise wurden die Gerichte von Kindern genauso gerne gegessen wie die herkömmlichen Gerichte.
Praktische Umsetzung nicht nur in Kitas möglich
Für die praktische Umsetzung einer Speisenoptimierung in der Kita-Verpflegung wurden hilfreiche Impulse gegeben. Jan Engelskirchen wies darauf hin, dass kleine Änderungen bei der Planung, dem Einkauf, bei der Zubereitung aber auch bei der Speisenausgabe einen großen Unterschied machen können. Da der Einsatz hochverarbeiteter Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung schwer gänzlich vermieden werden könne, sei beispielsweise ein Nährwertvergleich für eine bestmögliche Produktauswahl ein wesentlicher Ansatz. Eingefahrene Gewohnheiten bei der Zubereitung, etwa beim Würzen, sollten hinterfragt werden. Statt dem „Würzen nach Augenmaß“ könnte man in Zukunft beispielsweise verschiedene Küchenmaße einsetzen.
Die Problematik hoher Gehalte an Salz, Zucker und Fett in der Gemeinschaftsverpflegung ist durchaus bekannt. Die Veränderung hin zu einer optimierten Speisenauswahl benötigt jedoch Zeit und sollte daher schrittweise erfolgen. Um diese Entwicklung zu unterstützen, wird Start Low nun zum Ende des Projektes verschiedene Unterstützungsmaterialien frei zur Verfügung stellen, darunter beispielsweise ein praktischer Handlungsleitfaden und verschiedene Schulungsmaterialien. Jan Engelskirchen betonte auch, dass diese auch als Denkanstöße für andere Lebenswelten der Gemeinschaftsverpflegung genutzt werden können, auch wenn hier behutsamer vorgegangen werden muss.
Im Anschluss an den spannenden Vortrag wurden eigene Erfahrungen, Anmerkungen und Rückfragen seitens der Zuhörerschaft geteilt. Anna Friker von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und Kristin Heidenreich der Pro Care Management GmbH stellten sich ebenfalls zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Eine Teilnehmerin berichtete, dass das vollständige Weglassen von Zucker in beispielsweise Milchreis in ihrer Kita von den Kindern gar nicht bemerkt wurde. Auch die Bedeutsamkeit des pädagogischen Personals in der Kita für eine gesunde Ernährung wurde nochmals bestätigt.
Über IN FORM: IN FORM ist Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Sie wurde 2008 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert und ist seitdem bundesweit mit Projektpartnern in allen Lebensbereichen aktiv. Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern. Weitere Informationen unter: www.in-form.de
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.