DGE veröffentlicht überarbeitete Referenzwerte für Eisen, Phosphor und Fluorid

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - Sektion Niedersachsen

Bild: ©DGE e. V., ©iStock.com/Maciej Koza

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat auf Basis aktueller wissenschaftlicher Daten gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) die Referenzwerte für die Zufuhr von Eisen, Phosphor und Fluorid aktualisiert.

Die Referenzwerte für Eisen werden auch weiterhin als empfohlene Zufuhr angegeben. Neu ist, dass für Phosphor ab jetzt Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr gelten. Für Fluorid bleiben es Richtwerte.

Empfohlene Zufuhr für Eisen auf Basis neuerer Daten

Die überarbeiteten Referenzwerte für Eisen berücksichtigen unter anderem aktuellere Studiendaten, z. B. für den Eisengehalt in Frauenmilch oder den Eisenbedarf für das Wachstum. Dabei ist keine generelle Änderung der Werte in eine Richtung zu sehen, einige liegen somit höher, andere geringer als bisher. Die empfohlene Zufuhr beträgt nun 11 mg/Tag für Männer und 14 bis 16 mg/Tag für Frauen.

Niedrigere Referenzwerte für Phosphor

Die Schätzwerte für eine angemessene Phosphorzufuhr werden, mit Ausnahme der Altersgruppe der Säuglinge im Alter von 0 bis unter 4 Monaten, anhand des molaren Gesamtkörperverhältnisses von Calcium zu Phosphor abgeleitet. Die überarbeiteten Referenzwerte sind damit deutlich niedriger als zuvor. Die Schätzwerte für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis unter 19 Jahren liegen z. B. mit 610 bzw. 660 mg/Tag deutlich unter den bisher geltenden 1 250 mg/Tag für diese Altersgruppen. Auch der Referenzwert für Erwachsene ist mit 550 mg/Tag geringer als die bisherige empfohlene Zufuhr von 700 mg/Tag.

Fluorid bleibt Richtwert

Für Fluorid wird weiterhin ein Richtwert für eine angemessene Gesamtzufuhr abgeleitet. Er basiert auf der Risikoverminderung für Zahnkaries aus präventiven Gründen. Die Ableitung der Richtwerte für Fluorid beruht auf der Beobachtung der optimalen Fluoridkonzentration im Trinkwasser mit der geringsten Karieshäufigkeit bei gleichzeitig geringem Risiko für dentale Fluorosen. Die Richtwerte für die Fluoridgesamtzufuhr liegen zwischen 2,7 und 3,5 mg/Tag für Jugendliche und Erwachsene. Zur Gesamtzufuhr wird die Fluoridzufuhr aus Lebensmitteln einschließlich fluoridiertem Speisesalz und Getränken inkl. Trink- und Mineralwasser sowie Supplementen gerechnet. Fluoridierte Zahnpflegeprodukte zur Kariesprävention tragen bei Verschlucken ebenfalls zur Gesamtzufuhr bei.

Die aktuellen Referenzwerttabellen zu den drei Nährstoffen Eisen, Phosphor und Fluorid und die dazugehörigen, praxisbezogenen FAQ sind im Internet kostenfrei zugänglich.

Die 7. Ergänzungslieferung für den DGE-­Ringordner „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“ mit den wissenschaftlichen Ausarbeitungen, inkl. Literatur zu den aktuellen Referenzwerten für Eisen, Phosphor und Fluorid ist zum Preis von 7,90 € EUR zzgl. Versandkosten im DGE­-MedienService erhältlich.

Hintergrundinformation

Die DGE/ÖGE-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr sind die Basis für die praktische Umsetzung einer gesundheitsfördernden Ernährung indem sie Mengen für die tägliche Zufuhr von Energie und Nährstoffen benennen. Mit einer Zufuhr in Höhe der Referenzwerte werden lebenswichtige physische und psychische Funktionen sichergestellt, Mangelkrankheiten ebenso wie eine Überversorgung verhindert, Körperreserven geschaffen und – wo möglich – wird ein Beitrag zur Prävention chronischer ernährungsmitbedingter Krankheiten geleistet. Die Umsetzung der Referenzwerte trägt dazu bei, Wachstum, Entwicklung und Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit des Menschen ein Leben lang zu fördern bzw. zu erhalten. Somit sind die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr eine unverzichtbare Grundlage für die Ernährungs- und Gesundheitsberatung: Sie finden unter anderem Einsatz bei der Planung einer ausgewogenen Ernährung und bei der Beurteilung der Nährstoffzufuhr.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Presseinformation